DEEN?
info

Dialekte der Iren


Einwohner Nordirlands

In Nordirland wird vorwiegend Englisch beziehungsweise irisches Englisch (regionale Varianten der englischen Sprache) gesprochen.

Außerdem sind Irisch, Ulster Scots und Schottisch-Gälisch verbreitet.

Die irische Sprache verlor mit der fortschreitenden Industrialisierung (18. Jahrhundert) und infolge der Großen Hungersnot von 1845 bis 1849/1851 an Bedeutung. Englisch galt als die Sprache der Oberschicht, der Regierung und der Verwaltung.

Wer nach wirtschaftlichem beziehungsweise sozialem Aufstieg strebte oder politisch aktiv sein wollte, musste zwangsläufig der englischen Sprache mächtig sein. Irisch wurde hingegen zur Sprache der untersten Schichten (Landstreicher, Bauern, Fischer etc.). Zum einen wurde die irische Sprache durch diesen Wandel immer mehr verdrängt, so gaben viele irischsprachige Auswanderer ihre Sprache auf, die Kinder erlernten Englisch. Zum anderen fielen der Großen Hungersnot zahlreiche Menschen aus der unteren Gesellschaftsschicht zum Opfer. Maßnahmen zum Erhalt und zur Ausbreitung der Sprache beziehungsweise zur Verbesserung des Status des Irischen wurden zwar ab dem späten 19. Jahrhundert vollzogen, konnten die vorherrschende Entwicklung jedoch nicht umkehren.
Heute finden sich vorrangig in kleinen Teilen der Insel und in größeren Städten Muttersprachler und englisch sprechende Personen, die das Irische als Zweitsprache beherrschen. In manchen nordirischen Schulen wird Irisch als Unterrichtsfach angeboten oder auch als erste Unterrichtssprache verwendet.
Die Orts- und Straßenschilder in Irland weisen meist sowohl die englische als auch die irische Bezeichnung aus. Restaurantschilder beispielsweise finden sich häufig nur in englischer Sprache. In Ämtern und Unternehmen sowie in Zeitungen und im Fernsehen dominiert die Englische Sprache. Es existiert jedoch eine relativ lebendige irische Musik- und Literaturszene.

Bei Ulster Scots handelt es sich in sprachwissenschaftlicher Hinsicht um Unterdialekte des Mittelschottischen. Ulster Scots wird dementsprechend vorrangig in den Gebieten gesprochen, die zu früheren Zeiten von Schotten besiedelt waren. Sowohl protestantische als auch römisch-katholische Bürger sprechen Ulster Scots, wobei die Unterdialekte als Sprache der Protestanten gefördert werden. Auf der nordirischen Insel Rathlin ist ein schottisch-gälischer Dialekt anzutreffen.


Datenschutz | Impressum | Allgemeine Geschäftsbedingungen | Inhalt